Mit einem „Hauptsache gewonnen“ lässt sich der Landesligaauftakt der Herren 1 der TSG Heidesheim bei der VT Zweibtücken wohl am besten zusammenfassen. Dem erlösenden letzten Buzzer waren 40 Minuten vorangegangen in denen die Mannschaft sich nur mit wenig Ruhm bekleckert hatte, letztlich aber einen 59:53-Sieg feiern konnte.
Die Prophezeiung von Coach Weßner, die einen nervösen Start in die Partie erwartet hatte, war eingetreten da alle fünf Heidesheimer Spieler auf dem Feld in den ersten Minuten entweder weit offene Würfe verfehlten oder den Ball per Turnover in die Tiefe der Westpfalz schickten. Der schlechte Beginn konnte immerhin noch durch einen sehenswerten Buzzerbeaterdreier unter Bedrängnis von Job Bekele kaschiert werden, der zum Viertelende zu einem schmeichelhaften Rückstand von 13:14 führte. Auch die zweiten 10 Minuten brachten vor allem in der Offensive kaum Besserung. Zu häufig wählte man die falschen Ausstiege im Angriff oder setzte die einstudierten Systeme schlecht beziehungsweise gar nicht um, so dass man ein wenig ernüchtert mit 24:30 in die Pause ging.
Zu Beginn der dritten Viertels konnten sich die Gastgeber, die nicht in Bestbesetzung angetreten waren, sogar mit 10 Punkten absetzen und es sah so aus, als hätte man die Heidesheimer im Vorbericht zu Recht als „machbaren Gegner“ bezeichnet. Diesen Tiefpunkt konterten die Hurricanes allerdings mit einem 17:5-Lauf, in denen man den Gegner endlich nicht nur in der Defensive stoppen konnte, sondern auch einige Male per Fastbreak zu einfachen Punkten kam. Trotz drei Turnover innerhalb von 90 Sekunden zum Viertelende konnte man daher mit einer kleinen Führung ins letzte Viertel starten, den Zweibrücken direkt mit einem ihrer 6 Dreier eröffnete. Nach diesem kleinen Rückschlag wurde in der Offense allerdings ein wenig strukturierter gespielt und man kam zu etwas hochprozentigeren Abschlüssen, so dass man 3 Minuten vor Schluss mit 9 Punkten in Führung gehen konnte. Respekt ist den Gastgebern für ihre Schlussoffensive zu zollen, die trotz kleiner Rotation nie aufgaben und noch einmal auf 5 Punkte herankamen. Unter Dach und Fach brachte den Sieg in den letzten Minuten, der an diesem Tag offensiv stärkste Heidesheimer Martin Wejbera, der in dieser Phase 5 von 6 Freiwürfen traf und auch zuvor unter anderem durch starke Quoten aus der Mitteldistanz sowie von der Dreierlinie zu überzeugen wusste.
Es wäre gelinde gesagt unklug nach diesem Spiel euphorisch zu werden, da vor allem offensiv noch sehr viel Sand im Getriebe der Rheinhessen steckte. Eine insgesamt schwache Quote aus dem Feld, zahlreiche Turnover und eine maximal phasenweise korrekt Umsetzung des Game Plans hätten an manchen Tagen auch zu einer schmerzhaften Auftaktniederlage führen können.
Nichtsdestotrotz gibt es auch positive Dinge aus der pfälzischen Provinz mitzunehmen. Trotz vieler individueller Fehler war die kämpferische Leistung über weite Strecken gut, sowie die Stimmung im Team stets positiv. Einen Gegner bei 53 Punkten zu halten spricht für eine relativ engagierte Defensivleistung und es konnten alle eingesetzten Spieler einen Beitrag zu diesem Auftaktsieg leisten. Sollte es dem Team im weiteren Verlauf der Saison gelingen die Turnoverzahl aus dem höheren zweistelligen Bereich in den unteren zweistelligen zu reduzieren, sowie die Wurfquote in die gegenteilige Richtung zu pushen wird man möglicherweise noch einige schönere Siege einfahren können.
Die nächste Möglichkeit hierzu besteht bereits am kommenden Sonntag im ersten Rheinhessenderby gegen die TV Oppenheim. Dieser stets unangenehme Gegner kommt mit dem Selbstbewusstsein einen 20-Punktevorsprung gegen den Oberligaabsteiger Rockenhausen aufgeholt zu haben in die Heidesheimer Halle. Spielbeginn ist um 18 Uhr, die Mannschaft freut sich über jede Form der Unterstützung!
Es spielten: Ball (0/2 Freiwürfe), Bekele 7 (1 Dreier, 2/4), Benner 14 (2/4), Immoos 3 (1/2), Klein, Langwald 5 (1/4), Ludolph 4, Pawlak 5 (1/2), Schmitt 2, Wejbera 19 (2, 7/8)
Autor: P. Ludolph