Furioser Endspurt bringt knappen Sieg im Derby

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Gut, dass es sich beim Aufeinandertreffen der Basketball-Herren der TSG Heidesheim und TG Nieder-Ingelheim um ein richtiges Derby handelt. Die benachbarten Teams kennen sich gut, man hat sich in den letzten Begegnungen durchweg spannende und hart umkämpfte Duelle geliefert. So lief das Spiel am Sonntag Abend nie Gefahr, von einer oder beiden Mannschaften als bedeutungslos angesehen zu werden – auch wenn sich die Themen Auf- sowie Abstieg zu diesem Zeitpunkt der Saison für die Beteiligten bereits erledigt hatten. Auf Heidesheimer Seite hatte man die knappen Niederlagen der letzten 3 Aufeinandertreffen (zweimal nach Verlängerung) jedenfalls nicht vergessen: Zweimal wurden dabei mehr oder weniger große Vorsprünge in der Schlussphase verspielt, so dass man endlich einen Sieg gegen den Rivalen einholen wollte.
Trotz dieser Voraussetzungen startete die TSG in eigener Halle nicht mit maximaler Intensität und Leidenschaft in das Spiel, die Gäste konnten dies aufgrund einiger leichter Ballverluste noch nicht ausnutzen. Im Laufe des ersten Viertels setzten diese sich dann aber doch auf 12:19 ab, bevor ein Lauf der Heidesheimer noch den Ausgleich zur ersten Pause brachte (20:20). Im zweiten Abschnitt konnte sich bei einem ähnlichen Bild keines der Teams merklich absetzen, und es ging mit 34:35 in die Halbzeit. Aus dieser kam die TG entschlossener heraus, von den in der Kabine gefassten Vorsätzen der Gastgeber war kaum etwas zu merken. Auf 40:52 ließ man den Gegner davonziehen, bevor eine intensivere Verteidigung und mehr Zug zum Korb den Rückstand in den letzten beiden Minuten verkürzen konnten: Roger Oppong war nur mit Fouls zu stoppen und verwandelte 3 von 4 Freiwürfen, und Job Bekele erzielte in dieser Phase weitere 6 Punkte. Besonders erwähnenswert sein Dreier in letzter Sekunde des Viertels, bei dem er gut zwei Schritte hinter der Linie stand und das Momentum trotz Rückstand auf Heidesheimer Seite zog (51:55). Im Schlussabschnitt glich die TSG nach wenigen Minuten zum 59:59 aus. Der Top-Scorer der Nieder-Ingelheimer, Thorsten Hillenmeyer, antwortete mit 6 schnell erzielten Punkten und führte einen 1:8-Zwischenspurt an. In der Verteidigung hatte die TSG zwar auf Zone umgestellt und erzwang einige Fehlwürfe; die Rebounds landeten jedoch zu oft beim Gegner, so dass man nicht entscheidend verkürzen konnte. Ein verwandelter Mitteldistanz-Jumper der Gäste bedeutete das 63:69 mit 90 Sekunden auf der Uhr, vieles sprach nun für einen Auswärtssieg. Wie schnell es im Basketball jedoch gehen kann, zeigte der furiose Endspurt: nach einem Dreier von Martin Wejbera hielt die Verteidigung und pflückte den Rebound; im nächsten Angriff glich Job Bekele mit einem weiteren Dreier aus. Ein Turnover der Gäste gab den Heidesheimern den letzten Angriff mit 24 Sekunden auf der Spieluhr. Roger Oppong fasste sich ein Herz und zeigte einen weiteren seiner bis dahin nur mit Fouls zu stoppenden Drives zum Korb. Das Foul blieb aus, er ließ sich den Korberfolg nicht verwehren und brachte die TSG sechs Sekunden vor Ende mit 71:69 in Führung! Coach Weßner bereitete die Truppe in der folgenden Auszeit ein letztes Mal taktisch bestens vor, und eine aggressive Verteidigung ließ keinen Korbversuch des Gegners mehr zu.
Somit konnte man trotz anfangs zu lascher Herangehensweise in der Verteidigung und beim Ausboxen am Ende dank einer Leistungssteigerung und passenden taktischen Umstellungen einen glücklichen, aber auch verdienten Sieg feiern. Dass man den Rivalen nicht nur bezwingen, sondern zudem in den letzten Sekunden überholen konnte, ist nach den bitteren Niederlagen der Vergangenheit eine besondere Genugtuung und ein statement hinsichtlich des Kampfgeistes der Mannschaft. Der Erfolg lässt die TSG Heidesheim auf den fünften Platz der Tabelle klettern; im letzten Spiel der Saison (am 18.03. in Maxdorf) ließe sich diese Position mit einer letzten guten Leistung sichern. Mit einem möglichen achten Saisonsieg könnte man eine ausgeglichene Bilanz vorweisen, was die Entwicklung der Mannschaft im Vergleich zum Vorjahr auch in Punkten belegen würde. Wir bedanken uns in jedem Fall bei den Fans, die uns unterstützt haben und hoffen, im nächsten Jahr wieder auf sie zählen und noch mehr anlocken zu können!
Es spielten: Bekele 16 Punkte (2 Dreier, 2/3 Freiwürfe), Benner 16 (1, 3/4), Federici 1 (1/2), Immoos 15 (1/2), Langwald 4 (2/4), Oppong 9 (5/8), Schmitt, Scholles, Wejbera 10 (1, 1/2).
M. Wejbera

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